Immobilienpreise 2025 – Steigende Grundstückspreise trotz Zinswende

Die Immobilienpreise in Deutschland – und speziell in unserer Region – kennen langfristig betrachtet meist nur eine Richtung: aufwärts. Selbst nach dem außergewöhnlichen Boom der 2010er Jahre und den zwischenzeitlich steigenden Zinsen sind Grundstücks- und Immobilienpreise weiterhin robust. Viele fragen sich: Kommt nach Jahren des Anstiegs endlich ein Rückgang? Stand Mitte 2025 lässt sich sagen: Ein größerer Preisrücklauf wird derzeit nicht erwartet, im Gegenteil deuten einige Trends bereits wieder auf leicht steigende Preise hin. Auffällig ist zudem ein scheinbares Paradox auf dem Finanzmarkt: Obwohl die Europäische Zentralbank (EZB) inzwischen begonnen hat, die Leitzinsen zu senken, sind die Zinsen für Immobilienkredite nicht entsprechend gefallen – teils steigen die Bauzinsen sogar wieder leicht. Im Folgenden beleuchten wir, warum Grundstückspreise tendenziell weiter steigen und erklären, weshalb sinkende EZB-Zinsen nicht automatisch günstigere Kredite bedeuten.

Kaufpreise bleiben hoch – Knappes Angebot stützt den Markt

Nach Jahren des rasanten Anstiegs kühlte der Immobilienmarkt 2022/2023 durch die stark gestiegenen Bauzinsen etwas ab. In vielen Regionen Deutschlands gab es erstmals seit langer Zeit leichte Preisrückgänge oder Stagnation. Doch diese Atempause war nur vorübergehend: Bereits Ende 2024 zeichnete sich ab, dass sich der Markt stabilisiert hat. Für Nordrhein-Westfalen etwa stellte der Immobilienverband IVD fest, dass die Verkaufspreise landesweit wieder auf dem Niveau von vor dem Einbruch liegen. 2025 setzt sich dieser Trend fort. Bundesweite Indizes zeigen im 4. Quartal 2024 wieder leichte Preissteigerungen von bis zu 1–2 % gegenüber dem Vorquartal. Besonders in gefragten Ballungsräumen bleiben Immobilien teuer, da das Angebot knapp ist und die Nachfrage trotz höherer Zinsen nicht eingebrochen ist.

Ein Hauptgrund für die zähe Abwärtsbewegung bzw. erneute Aufwärtsbewegung der Preise ist das knappe Angebot an Wohnraum und Bauland. Seit Jahren wird zu wenig neu gebaut, was in vielen Städten zu Wohnungsengpässen führt. Hohe Baukosten und Fachkräftemangel am Bau verschärfen diese Situation. Selbst wenn weniger Menschen kaufen könnten, bleiben Immobilien rar – ein echter Preisrutsch bleibt so aus. Laut IVD West ist in NRW nach der kurzen Delle die Zeit der Preisrückgänge vorerst vorbei; vielerorts ist bereits wieder ein leichter Anstieg zu beobachten. In einigen mittelgroßen und kleineren Städten wurden in den letzten Monaten sogar Preiszuwächse von 2–4 % bei Einfamilienhäusern registriert.

Grundstückspreise im Speziellen tendieren ebenfalls weiterhin nach oben. Bauland ist schließlich das „Gold“ der Immobilienbranche – in guten Lagen extrem knapp. Wer in einer beliebten Stadt ein Grundstück besitzt, kann meist weiterhin hohe Preise erzielen. Während Bestandsimmobilienpreise kurzfristig stärker schwanken können, sind Bodenwerte in den vergangenen Jahrzehnten fast überall kontinuierlich gestiegen. Eine nennenswerte Korrektur nach unten ist hier kaum in Sicht, da kein größeres Flächenangebot entstehen kann. In begehrten Lagen (z.B. Stadtrandgebiete von Köln/Düsseldorf) werden regelmäßig neue Spitzenpreise für Baugrundstücke bezahlt. Selbst in ländlicheren Regionen steigen die Bodenrichtwerte vielerorts noch leicht an, angetrieben vom Wunsch nach Eigenheim im Grünen.

Zudem sorgen steigende Mieten dafür, dass Investoren weiterhin Interesse an Immobilien haben. Da viele Menschen sich wegen hoher Kreditkosten den Eigentumserwerb nicht leisten können, bleibt die Mietnachfrage hoch – entsprechend klettern die Mietpreise weiter. Für Investoren bleiben Wohnimmobilien daher attraktiv, weil höhere Mieten auch bei stagnierenden Kaufpreisen die Rendite sichern. Sollte die Zinslast in Zukunft sinken, könnten sogar wieder mehr Käufer auf den Plan treten und zusätzlich für Nachfrage sorgen. All das untermauert: Ein Einbruch der Immobilienpreise erscheint aus aktueller Sicht unwahrscheinlich, moderate Steigerungen sind vielerorts wieder die Realität.

Zinsen im Sinkflug? Warum das nicht automatisch billigere Kredite bringt

Viele Immobilieninteressenten verfolgen gespannt die Geldpolitik: Nachdem die Europäische Zentralbank in den Jahren 2022 und 2023 die Leitzinsen stark erhöht hatte, zeichnet sich 2025 eine Trendwende ab. Tatsächlich hat die EZB im ersten Halbjahr 2025 bereits mehrmals den Leitzins leicht gesenkt, um die Konjunktur zu stützen. Man könnte annehmen, dass dadurch auch Bauzinsen und Hypothekenzinsen fallen – doch das ist nicht zwingend der Fall. In der Praxis ist es sogar so, dass zuletzt trotz EZB-Zinssenkung die Zinsen für Immobilienkredite gestiegen sind. Woran liegt das?

Der wichtigste Grund: Bauzinsen orientieren sich nicht 1:1 am EZB-Leitzins. Während der Leitzins den Preis für sehr kurzfristiges Geld zwischen Zentralbank und Geschäftsbanken bestimmt, hängen Immobilienkredite von den langfristigen Kapitalmarktzinsen ab. Konkret richten sich Bauzinsen vor allem nach der Rendite von langfristigen Anleihen, etwa 10-jährigen Bundesanleihen oder Pfandbriefen, mit denen Banken ihre Baukredite refinanzieren. Wenn die Renditen dieser Papiere steigen, steigen auch die Hypothekenzinsen – unabhängig davon, was die EZB mit dem Leitzins tut.

Aktuell ist genau das zu beobachten: Die Aussichten auf enorme staatliche Ausgabenprogramme (Stichwort: Sondervermögen) und anhaltende Inflationserwartungen haben die Renditen für Staatsanleihen nach oben getrieben. Anfang 2025 lagen die 10-jährigen Bundesanleihe-Renditen zeitweise bei rund 3 %, während sie ein Jahr zuvor noch deutlich niedriger waren. Banken müssen also selbst mehr Zinsen zahlen, um sich langfristig Geld zu beschaffen, und geben diese Kosten an die Kunden weiter. Zusätzlich spielen Risikozuschläge eine Rolle: In unsicheren Zeiten kalkulieren Kreditgeber vorsichtiger. Die Banken haben z.B. registriert, dass seit 2023 mehr Häuser zwangsversteigert wurden, weil manche Eigentümer die stark gestiegenen Anschlusszinsen nicht mehr tragen konnten. Solche Entwicklungen führen dazu, dass Banken bei neuen Darlehen eher einen Aufschlag einpreisen, um sich gegen mögliche Zahlungsausfälle abzusichern.

Für Immobilienkäufer und Bauherren bedeutet das: Sinkende Leitzinsen bedeuten nicht automatisch billigere Baukredite. Kurzfristig kann es sogar zu gegenläufigen Bewegungen kommen, wenn andere Faktoren dominieren. Erst wenn an den Kapitalmärkten die langfristigen Zinsaussichten ebenfalls nach unten gehen und sich die Lage beruhigt (z.B. durch rückläufige Inflation und weniger staatliche Kreditaufnahme), werden die Bauzinsen nachhaltiger fallen. Bis dahin ist Vorsicht geboten bei der Finanzierung: Es lohnt sich, Angebote zu vergleichen und eher mit konservativen Zinssätzen zu kalkulieren, anstatt auf eine schnelle Rückkehr zu den historisch niedrigen Zinsen von 2020/21 zu hoffen.

Zusammengefasst lässt sich das vermeintliche Zins-Paradox so erklären: Die EZB-Zinssenkung betrifft hauptsächlich den Geldmarkt und kurzfristige Kredite, während Immobilienkredite von langfristigen Marktzinssätzen beeinflusst werden. Diese können durch ganz andere Dinge steigen oder fallen – aktuell z.B. durch Investorenverhalten und wirtschaftliche Erwartungen. Deshalb können Bauzinsen trotz EZB-Entlastung hoch bleiben oder sogar steigen, was viele auf den ersten Blick „schwierig nachzuvollziehen“ finden, aber gute Gründe hat.

Ausblick: Was bedeuten diese Entwicklungen für Käufer und Verkäufer?

Für Verkäufer von Immobilien sind die Aussichten weiterhin positiv. Die Preise für Häuser und Wohnungen halten sich insgesamt auf hohem Niveau. Wer in einer gefragten Lage verkauft, kann nach wie vor mit einem starken Interesse rechnen. Zwar prüfen Käufer Finanzierungen heute genauer und sind preissensibler als in Zeiten von 1%-Zinsen, doch gute Objekte finden immer ihren Markt. Wichtig ist, den Angebotspreis realistisch festzulegen – hier hilft eine professionelle Immobilienbewertung, um weder Geld zu verschenken noch potenzielle Käufer mit einem überzogenen Preis abzuschrecken. Verkäufer sollten außerdem einkalkulieren, dass die Verkaufsdauer etwas länger sein kann als noch vor ein paar Jahren, da Besichtigungs- und Entscheidungsprozesse aufgrund der Finanzierungsprüfung mehr Zeit in Anspruch nehmen. Insgesamt aber gilt: Solange kein Überangebot herrscht, bleiben Verkäufer in einer komfortablen Position. Jetzt zu verkaufen kann sinnvoll sein, bevor in einigen Jahren eventuell deutlich mehr Neubau auf den Markt kommt (sollten politische Ziele zum Wohnungsbau doch umgesetzt werden).

Für Käufer stellen die aktuellen Bedingungen eine gewisse Herausforderung dar, aber auch keine Katastrophe. Die Zeiten der ultragünstigen Kredite sind zwar vorbei, jedoch stabilisieren sich die Preise, und in einigen Fällen lassen sich sogar etwas bessere Konditionen aushandeln als auf dem Höhepunkt des Booms. Wer jetzt kauft, sollte genau rechnen und lieber einen Puffer einplanen – sowohl bei den Zinsen (falls in 10 Jahren eine teurere Anschlussfinanzierung droht) als auch bei Renovierungskosten, die durch Inflation gestiegen sind. Gleichzeitig hat man als Käufer momentan den Vorteil, dass die Konkurrenz um Objekte etwas weniger hektisch ist als noch vor wenigen Jahren: Viele spekulative Investoren halten sich zurück, reine Kapitalanleger schauen genauer hin. Das heißt, Eigennutzer haben eher die Chance, zum Zug zu kommen, ohne jeden Preis überbieten zu müssen. Geduld und Vorbereitung sind jedoch gefragt. Empfehlenswert ist eine Finanzierungsbestätigung der Bank in der Hinterhand zu haben – so kann man bei Gefallen einer Immobilie dem Verkäufer sofort signalisieren, dass die Finanzierung steht. Insgesamt bleibt Immobilieneigentum eine solide Investition in die Zukunft, gerade wenn die Alternative Miete auf Dauer auch Unsicherheit (und Mietsteigerungen) bedeutet.

Böhl Immobilien – Ihr Berater in bewegten Zeiten

Angesichts der geschilderten Marktentwicklungen ist eine kompetente Beratung goldwert. Böhl Immobilien beobachtet die Trends bei Immobilienpreisen und Zinsen sehr genau und berät Sie individuell zu Ihrer Situation. Ob Sie verkaufen wollen und unsicher sind, wie Sie derzeit den besten Preis erzielen – oder ob Sie kaufen möchten und Fragen zur Finanzierung haben: Wir stehen Ihnen mit unserem Fachwissen zur Seite.

Unser Team verfügt über aktuelle Marktdaten und Erfahrung aus erster Hand. Wir können einschätzen, welche Preisvorstellungen realistisch sind und wie sich beispielsweise eine Zinsänderung auf die Nachfrage in bestimmten Segmenten auswirkt. Diese Expertise geben wir an unsere Kunden weiter, damit Sie fundierte Entscheidungen treffen können.

Beim Verkauf übernehmen wir nicht nur die übliche Maklertätigkeit, sondern unterstützen Sie auch dabei, Ihre Immobilie optimal auf den Markt vorzubereiten. In Zeiten, in denen Käufer genauer hinsehen, zahlt es sich aus, etwa kleine Schönheitsreparaturen vor dem Verkauf anzugehen oder alle nötigen Unterlagen parat zu haben. Wir beraten Sie diesbezüglich und organisieren auf Wunsch zuverlässige Handwerker oder Energieberater, falls beispielsweise ein aktueller Energieausweis benötigt wird. Durch unser Marketing sorgen wir dafür, dass Ihre Immobilie trotz vieler Online-Angebote heraussticht – mit professionellen Fotos, virtuellen Rundgängen und zielgruppengerechter Ansprache. Dank unserer Erfahrung können wir Verhandlungen geschickt führen und wissen, welche Argumente bei preisbewussten Käufern überzeugen.

Beim Kauf profitieren Sie von unserem Netzwerk und unserem Engagement, das passende Objekt für Sie zu finden. Gerade in einem Markt, der nicht mehr von ständig steigenden Preisen getrieben ist, lohnt es sich, genau das Richtige abzuwarten. Wir lassen uns von kurzfristigen Trends nicht blenden, sondern haben immer Ihre langfristige Zufriedenheit im Blick. Sollte Ihre Traumimmobilie etwas außerhalb liegen oder ein Altbau mit Sanierungsbedarf sein – wir sagen Ihnen ehrlich, worauf Sie achten müssen und unterstützen Sie, auch solche Chancen zu beurteilen. Und wenn es um die Finanzierung geht: Wir arbeiten mit Finanzierungsexperten zusammen, die Ihnen die verschiedenen Kreditoptionen erläutern und helfen, eine auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Lösung zu finden. Oftmals können Konditionen durch etwas Verhandlung oder die richtige Wahl der Zinsbindung optimiert werden – ein Mehrwert, den viele unserer Kunden sehr schätzen.

Unser Versprechen: Von der ersten Beratung bis zur finalen Schlüsselübergabe sind wir an Ihrer Seite. Unabhängig von Marktzyklen oder Zinskurven – mit Böhl Immobilien haben Sie einen verlässlichen Partner, der in guten wie in turbulenten Zeiten den Überblick behält. Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Immobilienpläne verwirklichen. Mit Fachkompetenz, Marktkenntnis und persönlichem Einsatz sorgen wir dafür, dass Sie auch 2025 und darüber hinaus auf dem Immobilienmarkt erfolgreich agieren können.

Ihr Team von Böhl Immobilien – kompetent, engagiert und immer nah am Markt – eher mitten drin anstatt nah dran.

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